Hanoi

In Hanoi treffe ich nach 6 Wochen Reisezeit meine Frau wieder. Susanna flog über Katar und Bangkok nach Hanoi und ich von Tokio über Guangzhou. Alles hat geklappt und die Freude auf das Wiedersehen war natürlich gross. Nun können wir zu Zweit das für uns beide noch fremde Vietnam entdecken. Die Umstellung von Japan bzw. Zürich nach Vietnam brauchte erst mal etwas Zeit, um den Kulturschock zu verdauen und sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Hier herrscht auf den Strassen das pure Chaos. Das ist zumindest der erste Einruck, erst mit der Zeit realisiert man, dass es auch hier irgendwie funktioniert, halt eben anders. Das ist ja auch das Spannende am Reisen, sich immer wieder mit neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Die Altstadt, wo wir auch unser Hotel hatten, wird geflutet von Rollern. Beim Überqueren der Strasse braucht es am Anfang viel Mut. Man muss einfach trotz dem permanent fliessenden Verkehr zum Überqueren ansetzen und gleichmässig gehen. Die vielen Roller weichen dann links und rechts von einem aus und umschliessen dich, wie in einem Fischschwarm. Vietnam ist ein vergleichsweise armes Land. Die Leute haben zwar genügend zu essen, aber natürlich wird alles Mögliche versucht, dem reichen Touristen irgend etwas zu verkaufen. Sei es Seidenstoffe, Handarbeiten, Kleider oder eine Fahrt mit der Ritscha. Da die Preise für unsere Verhältnisse hier sehr niedrig sind, fällt es einem richtig schwer, die Preise noch weiter zu verhandeln. Trotzdem sollte man es machen. Man wird erstaunt sein, dass man mit ein bisschen Hartnäckigkeit und einem Lächeln oft nochmals 50% Preisnachlass erhält. Das Leben findet hier vor allem auf der Strasse statt: hier wird gekocht, gegessen, die Haare geschnitten und mit den Kindern gespielt. Die Spaziergänge durch die lebhaften Strassen Hanois haben uns viel vom Alltag der Stadtbewohner gezeigt. Auch die Besichtigung eines ehemaligen Gefängnisses, welches in der Kolonialzeit von den Franzosen erbaut wurde, das Wasser-Puppentheater, und der Besuch des Frauenmuseums gaben uns einen guten Einblick in die Geschichte und die Kultur des Landes. Die fleissigen Frauen spielen hier durch die Erziehung der Kinder, ihre Kochkünste, ihrer Bekleidungen und ihre Unterstützung der Männer im Krieg eine wichtige kulturelle und politische Rolle.
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Hoan Kiem See
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Den jungen Panda Bär habe ich aus dem Zoo in Tokio entführt. Er wird nun mit mir bis in die Schweiz mitreisen und will zu Askja, meinem neuem Göttimeitli.

Sapa

Mit dem Nachtzug gingen wir für drei Tage in das im Norden Vietnams liegende Bergdorf Sapa. Der Zug war ein richtiger Schüttelbecher, deshalb haben wir nicht wirklich viel geschlafen. In unserem Abteil im Zug war ein vietnamesisches Paar mit ihrer sechsjährigen Tochter. Die Familie konnte praktisch kein Englisch, aber mit unseren Übersetzungstools begann bald eine rege Konversation und der Mann hörte fast nicht mehr auf uns Fragen zu stellen. Er konnte nicht begreifen, warum wir keine Kinder haben. Sapa selbst liegt auf 1600 m. Um dorthin zu gelangen braucht es vom nächstgelegenen Bahnhof nochmals eine stündige Fahrt mit dem Bus. Susanna hat uns einen super Preis für den Transport mit dem Kleinbus ausgehandelt. Sie macht das sehr geschickt, ja nicht blind zahlen was einem so offeriert wird. Wir haben dann aber nicht schlecht gestaunt, als wir von einem in Vietnam lebenden Amerikaner, der auch mitfuhr, erfuhren, dass er nochmals die Hälfte weniger bezahlt hat als wir. Nun, geschmerzt hat es uns nicht, denn wir sprechen hier von umgerechnet 2 SFr für die stündige Fahrt, aber wir kriegen allmählich das Gefühl dafür, wieviel wir hier für solche Sachen bezahlen müssen.
Sapa ist ein sehr interessanter Ort. In dieser Region leben verschiedene Bergstämme mit verschiedenen Sprachen und Traditionen. Im ganzen Gebiet sind Reisterrassen angelegt. Der Ort Sapa gilt als wichtiger Marktplatz, wo die Bergvölker zusammenkommen und ihre Waren anbieten und austauschen. Am zweiten Tag haben wir eine geführte ganztägige Trekkingtour durch die Bergregion gemacht. Wir hatten Glück, das Wetter war nach dem regnerischen Vortag wieder wunderprächtig und angenehm von der Temperatur her. Unser 17-jähriger Tourguide ist selbst auch ein lokal Ansässiger und erzählte uns allerhand Interessantes über das Leben hier. Immer wieder wollte er mit Susanna Französisch sprechen, um seine Französischkenntnisse aufzubessern, was mich nur mässig begeisterte 😉 Die Aussichten über die Reisterrassen waren wunderbar, obwohl der Reis im August geerntet wurde, und dadurch die Farben nicht so leuchtend grün waren, wie man das oft auf Bildern sieht. Am nächsten Tag gönnten wir uns den Spass und mieteten einen Roller, um in den Passstrassen rum zu kurven und Wasserfälle zu besichtigen. Unterwegs haben wir uns zu einer Gruppe Einheimischer dazugesellt, die gerade in ihrem Unterstand Essen auf dem Grill hatten. Die hatten sehr Freude an unserem Besuch und offerierten uns Reisschnaps, Tee und Eier. Verständigt haben wir uns vorwiegend über Zeichensprache. Unser Geld wollten sie nicht annehmen, wir waren ihre Gäste. Immer mehr finden wir gefallen an dem noch etwas wilden und ursprünglichen Land und erkennen, dass es hier sehr viele unkomplizierte Möglichkeiten gibt sich fortzubewegen und mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
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Junge Frauen der Bergstämme kommen nach Sapa um den Touristen ihren Stickereien zu verkaufen
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Markt in Sapa
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Im ganzen Tal sind Reisfelder angebaut
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Unsere treuen Begleiterinnen
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Vielfältiges Mittagessen, auch vegetarisch.
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Reisterrassen
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Wer ist hier stärker?
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Indiana Jones
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Fahrt mit dem Motorroller
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Besuch bei Einheimischen
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Aussicht von der Passhöhe
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Tinh Yeu Wasserfälle
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Halong Bay

Die Halong Bucht mit ihren bizarren Felsformationen ist Weltkulturerbe und vermutlich die bekannteste Touristenattraktion im Norden Vietnams. Unzählige Organisationen in Hanoi bieten mehrtägige Schiffstouren in der Bucht an. Trotz der Beliebtheit bei den Touristen ist die Halong Bay ein einmaliges Must-See Erlebnis. Wir verbrachten 2 Tage auf einem Schiff mit ca. 20 Touristen aus aller Welt, wie Irland, China, Hongkong, Neuseeland. Auf dem Schiff herrschte eine familiäre Atmosphäre. Die 11 köpfige Crew war ständig um unser Wohl besorgt, die Kabine war komfortabel und das reichliche Essen schmeckte sehr gut. Das Programm war ausgefüllt mit vielen Aktivitäten, wie Besichtigung einer Tropfsteinhöhle, Baden an einem Strand, Kayak fahren, einem Frühlingsrollen-Crashkurs oder Thai-Chi am frühen Morgen. Zwischendurch konnte man es sich auf dem Deck mit einem Bierchen gemütlich machen und die bezaubernde Insel Landschaft bewundern.
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Anfahrt zu unserem Boot
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Innen fanden wir zu unserem Erstaunen eine richtige Luxus-Kajüte
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Aussicht auf von einem Felsen auf eine der Buchten
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Hue

Hue war in der Nguyen-Dynastie vom 19. Jahrhundert bis 1945 die Hauptstadt Vietnams. Den Weg von Hanoi nach Hue legten wir mit einer 12 stündigen Fahrt im Nachtzug zurück. Auch Susanna gewöhnt sich allmählich an die nächtlichen Zugfahrten. Diesmal war ein englisches Pärchen bei uns in der Kabine. Ähnlich wie bei uns, war Alex auch für 3 Monate unterwegs, war auch mit der Transsibirischen gereist und seine Freundin Claire besuchte ihn für die Reise in Vietnam. Für viel Gesprächsstoff und Erfahrungsaustausch war also wieder gesorgt.
Hue liegt geographisch ziemlich zentral in Vietnam, gehörte aber politisch bereits zu Südvietnam. Aus diesem Grund wurde es durch die Gefechte vom Krieg 1968 zwischen den Kommunisten vom Norden einerseits, und den Südvietnamesen und Amerikanern andererseits, stark in Mitleidenschaft gezogen. Die historischen Bauwerke wurden allmählich restauriert. Die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt ist vermutlich das markanteste Bauwerk aus der Zeit der Nguyen-Dynastie. Wir erkundeten die Stadt erst zu Fuss, dann mit dem Fahrrad, am letzten Tag mit dem Motorrad. Das Fortbewegen im Verkehr wird uns immer vertrauter. Man muss einfach mit der Masse von Mopeds und Velos mitfahren und immer gut auf einbiegende oder auf der eigenen Spur entgegenkommende Verkehrsteilnehmer achten.
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Helloween in Vietnam
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In der verbotenen Kaiserstadt
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Thien Mu – Buddhistischer Tempel
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Bahnübergang

Hoi An

Die Weiterreise von Hue nach Hoi An haben wir diesmal mit dem Bus gemacht. Für die 120 km brauchten wir glatte 4,5 Stunden. Die hätte man in der Zeit auch locker mit dem Motorrad zurücklegen können, aber die Strassenverhältnisse lassen kein schnelleres Reisetempo zu.
Meine Reise mit dem Zug ist somit in Hue beendet, ab jetzt geht es mit Flugzeug, Bus und Mietauto weiter. Insgesamt habe ich nun 13’755 km mit dem Zug zurückgelegt. Mit der Transsib 7865 km, in China 2646 km, in Japan 2044 km, in Vietnam 1200 km.
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Der Zug von Hanoi nach Hue

Hoi An ist ein relativ kleines Städtchen in Zentral Vietnam. Wir sind hier in einem sog. Homestay zu Gast bei einer vietnamesischen Familie untergekommen. Die Familie war total herzlich und gab sich alle erdenkliche Mühe, damit sich ihre Gäste richtig wohl fühlen. Zum Frühstück gab es jeweils u.a. die von mir heiss begehrte vietnamesische Spezialität Pho, eine Nudelsuppe mit Rind- oder Hühnerfleisch. Eine weitere kulinarische Spezialität, die wir bestimmt mit nach Hause nehmen werden, ist der hiesige Eiskaffee mit Kondensmilch.
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Family Camellia
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Pho
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Vietnamesischer Eis-Kaffee

Da es uns uns hier sehr gefiel und sich die Wettersituation in den nächsten paar Tagen auf Grund einem sich nähernden Typhoon bald ändern könnte, haben wir uns spontan entschlossen unseren Aufenthalt hier von 2 auf 4 Übernachtungen zu verlängern. Dies gab uns Gelegenheit, uns an dem nahe gelegenen Sandstrand zu entspannen, frische Kokosnüsse zu trinken und in die grossen Wellen zu springen.
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Mit den von der Familie geliehenen Fahrrädern konnten wir auf einfache Weise die Gegend erkunden, so auch die Altstadt. Bei Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich die ehemalige Handelsstadt durch die unzähligen Lampione in ein glühendes Lichtermeer. Am Flussufer der Stadt reihen sich die Restaurants und Shops, welche teils mit lauter Musik dem Bedürfnis der Touristen nachzukommen versuchen, was sich nicht immer so ganz mit der feierlichen nächtlichen Stimmung vereinbaren lässt.
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Hier haben wir auch die Gelegenheit genutzt und eine von einem Restaurant angebotene Cooking Class (Kochkurs) besucht. Wir haben innerhalb einer guten Stunde unser vegetarisches Mittagsmenü durch die Anweisungen und die Unterstützung des Kochs selbst gemacht. Es gab Frühlingsrollen, frittierter Tofu mit Lemongrass und Chili und gebratene Nudeln mit Gemüse. Das Essen hat uns hervorragend geschmeckt. Damit wir es zu hause nachkochen können, ist unser Koch noch einmal alles mit uns durchgegangen und liess uns nicht eher von dannen ziehen, bis wir die Rezepte auch ohne den Spickzettel aufsagen konnten.
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Et voila!

Ho-Chi-Minh City (Saigon)

Die letzten 4 Tage haben wir im Süden in Ho Chi Minh City, oder Saigon, wie die Stadt früher vor der Wiedervereinigung genannt wurde, verbracht. Wie in Hanoi, sind die Strassen auch hier von unzähligen Mopeds geflutet, wobei hier die Strassen noch etwas breiter sind und noch mehr Autos im Verkehr mitmischen als in Hanoi. Da ich wieder mal suboptimal vorbereitet war, konnten wir den genauen Standort unseres Hotels nicht genau ausfindig machen. Darum entschlossen wir uns im Stadtzentrum angekommen, ein Taxifahrer zu fragen. Dieser schwafelte etwas von 2 km. Nach dem üblichen feilschen brachte er uns dann dort hin, das waren aber keine 500m. Er hätte doch mindestens noch einen Umweg für uns fahren können 😉 Unser Hotel befand sich inmitten eines lebhaften und lauten Touristenquartiers, mit vielen Bars und Restaurants. So kam es, dass selbst ich als Tiefschläfer nachts aufgeweckt wurde und wir darauf in ein ruhigeres Zimmer auf der Hinterseite des Hotels wechselten.
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Auf dem Saigon River haben wir eine abendliche Schiffsfahrt genossen. Diese erinnerte mich etwas an die Schiffsfahrt in Shanghai, nur war in HCMC alles etwas kleiner und die Skyline nicht so pompös. Am nächsten Tag besuchte ich das Kriegsmuseum, während Susanna den Besuch bei den Wildkatzen im Zoo vorzug. Vor dem Museum sind von den Amerikanern zurückgelassene Flugzeuge und Helikopter ausgestellt. Im Innern werden vor allem Bildern von den damaligen Ereignissen und den Kriegsopfer gezeigt. Ehrlich gesagt hatte ich etwas mehr erwartet. Meiner Meinung nach fehlte jegliche Information, was damals politisch eigentlich genau geschah und wie es zu diesem sinnlose Krig gekommen ist. Das ist doch vor allem für die jüngere Generation wichtig, um die Zusammenhänge zu verstehen. Stattdessen wird alles nur einseitig aus Sicht der Gewinner dargestellt. Jedoch angesichts des Eintritspreises von umgerechnet 60 Rp. ist es ein Besuch auf jeden Fall wert.
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Vietnamesischer Panzer vor dem Kriegsmuseum
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Ein weiteres Highlight ist auch die Bar im 52. Stock des 265 m hohen Financial Towers, der erst 2010 fertiggestellt wurde. Diese bietet einen tollen Ausblick auf die Stadt während der Dämmerung. Danach gönnten wir uns noch eine 70-minütige Fuss- und Nacken-Massage. Geschont wird man dabei nicht, wenn sie z.B. mit dem Knie in deinen Rücken drücken. Die Massage war aber äusserst professionell und wohltuend.
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Wiedervereinigungspalast
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Hauptpostgebäude
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Notre Dame – die Franzosen haben der Architektur hier ihre deutlichen Spuren hinterlassen
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Fortbewegt haben wir uns hier entweder zu Fuss oder wir sassen einem Motorodfahrer auf, welche uns an den gewünschten Ort brachten. Der Spassfaktor war immer garantiert 🙂

Transit Terminal Guangzhou

Die Tage in Vietnam sind sehr schnell vergangen und Susanna muss leider wieder nach Hause, während ich meine Weiterreise nach Neuseeland fortsetze. Auf Grund vom gewählten Abreisedatum und der Wahl der Airline in meinem Flug-Arrangement, hat sich der Transfer von Saigon nach Auckland leider etwas umständlich gestaltet. Der Flugplan sah einen 5.5-stündigen Zwischenstop in Guangzhou (China) vor, was eigentlich nicht mal auf dem Weg liegt. Dieser Hub habe ich bereits auf dem Hinweg von Tokio nach Hanoi kennengelernt. Kaum angekommen, erreicht mich auch schon ein SMS vom Reisebüro (danke, ihr seit schneller als die Chinesen), dass der Weiterflug nach Auckland sich um 2 h verschiebt, also auf 2:30 nachts. Als Grund konnte ich nicht mehr als “Weather” in Erfahrung bringen, wobei weder in Guangzhou noch in Auckland schlechtes Wetter war. Ich vermute aber, es war wegen dem Taifun Haiyan, der über den Philippinen wütete. Das war vielleicht öde, so viel Zeit in einem so langweiligen chinesischen Transfer-Terminal zu verbringen. Ausser überteuerte Duty Free Shops gab es hier gar nichts. Vielleicht kann sich jemand an den Film “Terminal” mit Tom Hanks erinnern. Na ja, soviel Zeit hatte ich dann auch wieder nicht, um so viel anzustellen, aber das Gesicht ist mir hier schon ziemlich eingeschlafen.
Da muss ich durch! Geduld haben und Blogs schreiben. Jetzt nur noch 11 Stunden Überflug nach Auckland, dann ist es geschafft. Und Neuseeland wird alles andere als langweilig werden!
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Noch schnell ein letztes Foto von Saigon…
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Transit Terminal
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über den Wolken in einer neuen Boing 787 – Dreamliner
(geträumt habe ich von Neuseeland, aber nur ganz kurz)

Fazit Vietnam

Vietnam ist ein tolles Land, welches ich als Feriendestination nur empfehlen kann. Susanna und ich hatten eine schöne und erlebnisreiche Zeit hier in Vietnam, an die wir uns noch lange zurück erinnern werden. Für einen Besuch in Vietnam sollte man aber mindestens 3 Wochen Zeit einplanen, um das Wesentlichste zu sehen. Uns haben vor allem die zuvorkommende Gastreundschaft, die vielseitigen Möglichkeiten, das gute Essen und die Ursprünglichkeit des Landes sehr gefallen. Ein grosser Teil des gesellschaftlichen Lebens der Einheimischen spielt sich hier auf dem Trottoir ab. Kochen, Essen, Verkaufen, Spielen, Moped reparieren oder tanken. Hin und wieder sieht man sogar Leute, die auf ihrem geparkten Moped schlafen, vermutlich um nichts zu verpassen. Es geht hier auch ohne McDonalds, Ikea und co. Die Frage ist nur, wie lange noch. Trotzdem kriegt man in den Touristen Hotels den westlichen Luxus geboten und das zu einem unglaublichen Preisleistungsverhältnis. Die Menschen sind hier sehr bemüht den Touristen den bestmöglichen Service zu bieten. Wir hatten tolle Begegnungen mit den kontaktfreudigen Menschen hier, wobei ihr Englisch die Kommunikation meist auf das Wesentliche begrenzte. Wie in den meisten Ländern in Südostasien, gibt es hier Lebensmittel wie Früchte, Fisch und Reis im Überfluss. Wobei ich mich mit dem Verzehr von Fisch etwas zurückgehalten habe, nachdem ich gesehen habe, in welchen Gewässern hier überall gefischt wird. Wie, und wohin sich das Land weiterentwickeln wird, dürfte eine spannende Frage bleiben. Seit dem Ende des Kriegs anfangs der Siebziger Jahre hat sich die Population verdoppelt. Ob das der richtige Weg ist, lasse ich mal dahin gestellt.
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Früchtebar
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Tankstelle
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Etwas Mühsam empfanden wir die Beschaffung von Geld. Die lokale Währung ist der Dong. Da vieles noch mit Cash bezahlt wird, lohnt es sich, sich mit ein paar Millionen Dong auszurüsten. Auf der Kreditkarte fallen hohe Bezugsgebühren an und es werden bei jeder Bezahlung 3% zusätzlich belastet. Dieses Geld kommt nicht etwa der lokalen Bevölkerung zu, sondern fliesst direkt in die Taschen der Kreditkarteninstitute. Bancomaten mit dem Maestro Signet hat es eigentlich sehr viele, aber die meisten funktionierten mit unseren Karten nicht. Um endlich einen funktionierenden ATM zu finden, kostete es uns Stunden und einige Extrakilometer. Der Dollar wird übrigens auch noch immer gerne als Zahlungsmittel genommen.
Nun geht ein weiteres Kapitel meiner Reise zu Ende. In den letzten 8 Wochen habe ich mich an viele Gepflogenheiten der Asiaten gewöhnt, kennen und schätzen gelernt. Essen, wie Hamburger, Pommes oder Pizza wirken bereits völlig entfremdend für mich. Da werde ich wohl spätestens in Neuseeland wieder umstellen müssen.