Auckland

Wenn man verschiedene, unterschiedliche Länder hintereinander bereist braucht man etwas Zeit, um am neuen Ort richtig anzukommen. Mir geht es auf jeden Fall so. Hier in Neuseeland hat es etwas länger gedauert, denn der Unterschied zu Vietnam hätte grösser nicht sein können, dazu kommen noch 6 Stunden Zeitverschiebung dazu, die zu überwinden sind. Am Anfang versucht man immer alles mit dem zuvor Gesehenem zu vergleichen. Von dem muss man sich irgendwie lösen, dann ist man wieder offen für Neues. Hier in Auckland entdeckte ich im ersten Moment nicht viel Aussergewöhnliches, was ich nicht schon vorher irgendwo gesehen hätte, aber doch ist so einiges anders. Die Sonne scheint im Norden, die Tage sind länger, Autos fahren links und die Menschen freuen sich auf den kommenden Sommer, während in einigen Kaffees bereits Weihnachtslieder gespielt werden. Auch an die Preise hier muss ich mich erst wieder gewöhnen. Während wir in Vietnam für ein Bier durchschnittlich weniger als ein Dollar bezahlten, lässt man hier für ein Pint locker mal 10 NZD liegen.
Was mir als erstes aufgefallen ist, ist der spezielle Humor, den die Kiwis überall illustrieren. Als ich nach der Ankunft mit all den vielen chinesischen Passagieren das Flugzeug verliess und Richtung Passkontrolle marschierte, sah ich den folgenden Spruch auf den Abfalleimer stehen:
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Ich konnte das Lachen nicht verkneifen, und dachte mir, die haben wohl ihre Erfahrungen mit den chinesischen Touristen auch schon gemacht.
Weitere Beispiele sah ich dann auch in der Stadt.
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Auch im Museum findet man im Regal zwischen eingelegten Meerestieren auf einmal einen Bart Simpson im Reagenzglas 🙂
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Das Museum war übrigens sehr interessant und befasste sich mit wichtigen Themen Neuselands, wie der Geschichte der Kiwis, die Kultur der Maori, die Tierwelt, Vulkane und Erbeben. In einem Simulator kann man einen Ausbruch eines Vulkans hautnah miterleben.
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Hier hat es auch wieder Bettler auf der Strasse…
Die Einwohner von Auckland sind ehemalige Europäer, Asiaten, Maori, Inder und viele andere Einwanderer. Ich habe selten schon solch eine Multi-Kulti Stadt gesehen wie diese. Am nächsten Morgen nach meiner Ankunft lese ich in der Zeitung von den immensen Schäden, welcher der Taifun Haiyan in den Philippinen angerichtet hat. Zur selben Zeit freut man sich auf der anderen Seite der Erde über die Milliardengewinne des Börsengangs von Twitter. Eigentlich ist das krasse Ungleichgewicht auf unserer Welt für mich keine neue Erkenntnis, aber durch das Reisen sieht man das alles durch eine etwas neutralere Brille und es wird einem viel bewusster.
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Rund um das Stadtzentrum ragen kleinere Vulkankrater empor. Der prominenteste ist der Mt. Eden, von welchem man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat. image
Sicht auf die Stadt vom Hafen
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Wer hat schon wieder die schnellsten Segelschiffe? Die Neuseeländer sind auf jeden Fall mächtig stolz auf ihren Titel im Americas Cup. Zudem haben auch gleich Zugänge zu zwei Meeren. Das Tasmanische Meer und der Südpazifik. In nur einem Tag kann man hier von der einen Küste zur andern wandern.
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Eine tolle Aussicht bietet auch die Aussichtsplattform des unübersehbaren 328 m hohen Sky Tower. Mutige können von hier oben auch einen 192m Bungee Sprung machen. Mir hat der Gang auf dem Glasboden gereicht.
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Bereits in der Stadt ist mir die einzigartige Vegetation und die speziellen Baumarten aufgefallen.

Die Nordinsel

Neuseeland besteht aus zwei etwa gleich grossen Hauptinseln. Die Nordinsel ist etwas stärker besiedelt, als die Südinsel. Die Grösse Neuseelands ist in etwa mit der von Italien vergleichbar, es leben aber lediglich 4.5 Mio Einwohner auf Neuseeland. Nach ein paar Schwierigkeiten mit der Autovermietung bin ich nun mit dem Mietwagen in Richtung Norden unterwegs. In den letzten Tagen habe ich den nördlichen Teil der Nordinsel mit dem Auto erkundigt und viele tolle Sachen besichtigt. Kaum fahrt man hier um die nächste Ecke, sieht man wieder eine neue Szenerie, eine schöner als die andere. Am liebsten möchte man immer wieder anhalten und Fotos machen, oder beim nächsten Strand etwas abhängen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen nicht zuviel Auto zu fahren, aber die Distanzen täuschen eben gewaltig. Ich kann auf dem Blog unmöglich alles auflisten, hier ist nur eine kleine Auswahl an Impressionen:
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Glühwürmchenhöhle – mit Privatführung
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Im Wald – besonders die Farnbäume gefallen mir
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Maori Bauwerke
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Menschenleere Strände
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Cape Reinga – Der nördlichste Punkt der Nordinsel
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Wie im Paradies
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Vulkane und heisse Quellen

Die Mitte der Nordinsel ist ein riesiges Vulkangebiet. Rund um Rotorua, wo ich zwei Übernachtungen hatte, blubern heisse Quellen im Park vor sich hin. Die heissen Schlammlöcher stinken aber ziemlich übel nach Schwefel. Trotzdem wird das warme Bad im schmierigen Schlamm als heilendes Spa angeboten.
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Hells Gate
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Eine grosse Überraschung war für mich der nahe gelegene Redwood Forest. In diesem Wald kann man stundenlange Wanderungen machen. Eine Attraktion dort sind die riesigen Sequoia Bäume aus Kalifornien, welche vor über hundert Jahren hier angepflanzt wurden.
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Eine weitere Wanderung machte ich im Waimangu Volcanic Valley. Dieses Tal wurde durch den Ausbruch des Vulkans Mt. Tarawera 1886 geschaffen. Somit handelt es sich hier um ein sehr junges geologisches Ökosystem. Auch hier sprühen überall heisse Quellen aus dem Boden.
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Ein weiteres Abenteuer war die Tageswanderung Vulcano Alpine Crossing im Tongariro Nationalpark. Diese soll angeblich die schönste Tageswanderung der Nordinsel sein. Also los, das muss ich verifizieren, sagte ich mir. Und es war wirklich sensationell! Die Route führte durch bizarres Vulkangebirge auf über 2000 m.ü.M. Mit den beiden Abstecher auf die Krater, die ich noch gemacht habe, kamen dann doch 25 km zusammen.
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Alle meine drei Vorsätze konnte ich bisher nicht halten: Nicht zu viel Autofahren, nicht so viele Fotos machen und nicht so viel ansehen, sondern eher ein paar Ruhetage einlegen. Aber was soll’s, es bringt alles nichts, dafür gibt es hier viel zuviele umwerfend schöne Sachen zu sehen. Schlafen kann ich dann zuhause wieder. 😉
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Historisches Städtchen Wanganui
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Danach ging es weiter Richtung Süden nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Hier hatte ich endlich wieder mal eine tolle Übernachtung in einem kleinen Vorort, mit direkter Aussicht aufs Meer. Ansonsten waren die Übernachtungen bis jetzt eher etwas trostlos. Die Preise für die Übernachtungen sind hier ziemlich saftig, wobei mich nicht unbedingt der Preis stört, sondern mehr die Qualität die man dafür bekommt. Für ein stieres Motelzimmer zahlt man gerne mal 150 NZD. Da ich aber alleine unterwegs bin, möchte ich natürlich eher in Hostels übernachten, um andere Leute zu treffen. Die sind jedoch teilweise sehr spartanisch eingerichtet und die gesellschaftliche Atmosphäre, wie ich es von Australien her kenne, kam auch nicht immer so auf. Am besten fährt man hier sicherlich mit einem Zelt, Minivan oder Camper. Wie auch immer, die zweite Nacht durfte ich dann im Auto verbringen, weil in Wellington an diesem Abend das Fussballspiel All Whites (Neuseeland) gegen Mexico stattfand und somit keine einzige Übernachtungsmöglichkeit mehr im Umkreis von 150 km zu finden war. Und da ich morgens früh um 7 Uhr auf die Fähre musste, blieb mir wohl nichts anderes übrig. Aber man ist ja flexibel, und kalt war es auch nicht. Ach ja, und das Fussballspiel war ein Qualifikationsspiel für die WM in Brasilien. Leider haben die Neuseeländer 2:4 verloren, aber gefeiert haben sie trotzdem.
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Unterkunft in Plimmerton mit Blick aufs Meer
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Die Fähre ist ein Riesending und es vergeht fast eine Stunde bis alle Fahrzeuge aus- und einmanövriert wurden. Die Überfahrt über die Cook Strait zur Südinsel dauerte ca. 4.5 h.
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Blick zurück auf Wellington

Abenteuer auf der Südinsel

Auf der Südinsel ist die Atmosphäre noch relaxter als auf der Nordinsel, denn die Ortschaften sind sehr klein und die Besiedlung sehr gering. Ich entschied mich gleich in Picton, dem Ankunftsort der Fähre, für eine Nacht zu bleiben, denn hier kann man auf den Marlborough Sounds coole Mountain Bike Touren machen. Sie setzen einem mit dem Boot an einem beliebigen Ort ab und holen dich dann an einem vereinbarten Ort und Zeitpunkt wieder ab. Der Track war stelleweise recht anspruchsvoll, aber absolut genial. Auch hier war ich praktisch alleine unterwegs und konnte mich so richtig austoben. 52 km und ca. 1500 hm kamen zusammen.
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Ankunft in Picton
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Marlborough Sounds
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Ein brandneues 29er Bike
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Die Vorder- und Hinterbremsen sind hier recht bzw. links angebracht. Es lohnt sich, das stets für den nächsten Downhill im Hinterkopf zu behalten.
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Der Weg führt durch unberührten dichten Regenwald
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Der Queen Charlotte Track ist eigentlich ein Wanderweg, welcher in 3-4 Tagen zurückgelegt werden kann. Durch seine Länge trifft man aber unterwegs nicht viele Wanderer oder Biker an.
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Mit einem Ruhetag in Nelson, bereitete ich mich für die nächste Aktivität vor. Ich machte eine 2-Tageswanderung entlang der Küste des Abel Tasman Nationalparks. Auch hier liess ich mich von einem Wasser-Taxi an einem entfernten Ort absetzen, und lief dann von dort wieder an den Ausgangsort zurück. Das Wasser-Taxi fuhr unterwegs noch an den nahe gelegenen Inseln vorbei und wir kriegten kleine Pinguine, Wasservögel und Seelöwen zu sehen. Der Wanderweg führt meist durch Küstenwälder. Immer wieder kriegt man unglaublich schöne Sandstrände und Flussmäander zu sehen. Einige Strände kann man nur bei Ebbe passieren, bei Flut muss man sie umlaufen. Die Übernachtung hatte ich auf einem Backpacker-Schiff in einer  traumhaften Bucht. Dort traf ich dann andere Abenteurer,  welche teils auch mit Kayaks im Nationalpark unterwegs waren. Ein tolles Erlebnis!
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Nelson
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Vollgas mit dem Schnellboot
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Kleiner Pinguin
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Meine Übernachtung
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Ein Gruss aus dem Paradies an alle zuhause…
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Abkühlung in Kleopatra’s Bad
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42 km sind geschafft!

Westcoast Experience

An der Westküste der Südinsel, oder Wet Coast, wie sie von den Kiwis mit der Anspielung auf den häufigen Regen auch genannt wird, verläuft die beliebte Touristenroute. Die Strasse führt durch endlose Küstenwälder, historische Orte und Gebirgslandschaften. Hier bin ich dann tatsächlich hin und wieder mit kurzen Regenphasen beglückt worden. Über das Wetter kann ich bis jetzt absolut nicht beschweren, denn ich hatte in den letzten 2 Wochen fast nur prächtiges Wetter erlebt. Auf halbem Weg streift man das südlichen Alpengebirge mit den beiden Gletscher Franz Josef und Fox Glacier. Der erstere hat seinen Namen von einem österreichischen Entdecker erhalten, der ihn nach dem damaligen österreichischen Kaiser benannte. Auch hier schmelzen die Gletscher in bedenklicher Geschwindigkeit weg. Vor ein paar hundert Jahren ragten diese Gletscher noch bis ins Meer. Weiter hinten befindet sich auch der 3754 m hohe Mount Cook, der höchste Berg Neuseelands. In Anbetracht, dass sich meine Reise schon bald dem Ende nähert, wollte ich nochmals etwas Prickelndes machen, bevor ich wieder in mein Alltagsleben zurückkehre. Deshalb entschied ich mich spontan für einen 30-minütigen Helikopterflug über die Gletscherlandschaften. Mein erster Flug in einem Heli. Das war sensationell!
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Westport
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Pancake Rocks
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Ein weiterer Bushwalk im Punakaiki Natonalpark
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Aussicht auf den Franz Josef Gletscher
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Drehort von Herr der Ringe
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Fox Gletscher
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Lachszucht
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Hier war’s mir wieder mal langweilig. Kein Wunder bei dem Verkehr 🙂
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Haast
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Kepler Track

Ich wollte unbedingt nochmals eine mehrtägige Wanderung im Süden machen. Hier in Te Anau, südlich von Queenstown, befinden sich gleich drei von Neuseeland’s Great Walks. Der Routeburn, der Milford und der Kepler Track. Eigentlich favorisierte ich den Routeburn Track, weil ich Vorfeld schon faszinierende Videotrailers im Youtube davon gesehen habe. Da dieser aber keine Rundwanderung ist, ist mir der Aufwand für Logistik und Transport zu gross geworden. Und der Milford Track war schon komplett ausgebucht. Also entschied ich mich für den etwas weniger bekannten, dafür anspruchsvolleren Kepler Track. Die beiden Tage zuvor waren hier anscheinend kalt, regnerisch und sehr windig. Im Informationszentrum, wo man die Reservation der Hütten für die Übernachtung vornimmt, hat man mir gesagt, dass man den oberen Wegabschnitt wegen Schneefalls gesperrt hat. Da aber die Wetteraussichten für die kommenden Tage wieder gut aussahen, konnte ich die 3-tägige Wanderung am folgenden Tag starten. Die 60 km lange Wanderung wird eigentlich als 4-Tagestour vorgeschlagen. Als geübter schweizer Hobbywanderer kann man das aber auch in 3 Tagen schaffen. Der erste und dritte Tag verlief grösstenteils im Küstenwald. Man passierte Flüsse, Wasserfälle und herrliche Seeufer. Der zweite Tag verlief weitgehend auf dem Bergkamm. Die Aussicht auf die noch mit Neuschnee gepuderten Berggipfel, den stahlblauen See und die unberührte Natur war einfach atemberaubend. Und ich hatte wieder mal unglaubliches Glück mit dem Wetter. Ich weiss langsam auch nicht mehr, wie ich das verdient habe, denn ich habe schon Geschichten gehört, dass es hier wochenlang regnen könne. Von dem kriege ich nicht viel mit.
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Let’s go!
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Noch sehen die Berggipfel etwas ungemütlich aus…
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Küstenwald
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Farn, Farn, Farn
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Seeufer
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1. Übernachtung – Die Hütte hatte kein Strom, es konnte aber mit Gas gekocht werden. In der Nacht wurde es wieder mal Saukalt in meinem Sommerschlafsack.
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Der Gipfel wäre geschafft.
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Panorama
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Wie ihr seht, habe ich hier auch Schnee 🙂
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Gratwanderung
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Fantastisch!

Milford Sound

Heute stand mit der Besichtigung des Milford Sound ein weiteres Highlight auf dem Programm. Der Milford Sound ist ein 15 km langer Fjord, welcher mit dem Boot befahren werden kann. Der Fjord ist ein faszinierendes Naturspektakel und steht unter Weltkulturerbe. Dieser wird aber auch in allen Reiseführern propagiert und und ist daher ein besonders begehrtes Touristenziel. Nicht desto trotz muss man das unbedingt gesehen haben, sonst verpasst man etwas. Ich machte mich bereits um 6 Uhr morgens auf den Weg, so dass ich den hinfahrenden Touristenbussen um Stunden voraus war. Bereits die zweistündige Fahrt dort hin war ausgezeichnet mit wunderschönen Aussichtspunkten auf Berge, Flüsse und Seen, sowie Campingplätzen und kurzen Wanderungen.
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Lake Te Anau
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Mirror Lake
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Lupinien
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Die frechen Vögel musste ich verscheuchen, weil sie sich an den Gummidichtungen von meinem Fahrzeug zu schaffen machten.
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Panorama (Divine)
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Die 2-stündige Fahrt mir dem Boot war sehr eindrücklich. Wir wurden sehr nahe an Klippen mit Seehunden und tosende Wasserfälle herangeführt. Wir hatten Glück und sahen sogar eine Gruppe von Delphinen, welche direkt unter unserem Boot vorbeizogen. Dass sich das Wetter wiedrum von der besten Seite her präsentierte, muss ich hier nicht nochmals explizit erwähnen. Nun muss ich dieses Naturpardies leider verlassen und mich langsam auf den Weg nach Christchurch machen, was meine letzte Destination sein wird. Noch etwa 1000 km liegen vor mir.
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Seehunde
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Delfine
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Christchurch

Der Fahrt nach Christchurch dauerte wieder viel länger als vorgesehen. Nicht etwa wegen Stau oder schlechten Strassenverhältnissen, sondern wegen den vielen Lookouts bei denen ich immer wieder einen Stopp einlegen musste. Die Strassen hier sind übrigens in einem sehr guten Zustand und das Autofahren durch die bezaubernde Landschaft macht einfach nur Spass.
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Lake Wakatipu, südlich von Queenstown
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Old Cromwell Town
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Bungee Jumping
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Mount Cook
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Lake Pukaki. Hier hätte ich eigentlich gerne noch einen Tag verbracht, weil es dem See entlang eine Mountain Bike Strecke gibt. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus dafür. Nächstes Mal! 😉
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Lake Tekapo. Nimmt mich wunder wieviel Phosphor die hier in die Seen kippen, damit die so hell leuchten. Amazing!

Christchurch wurde im September 2010 und im Februar 2011 von zwei schweren Erdbeben erschüttert, wobei letzteres in der Innenstadt viele Gebäude zerstörte und 185 Einwohnern das Leben kostete. Ich war ziemlich erstaunt darüber, wieviele eingestürzte Gebäude hier nach drei Jahren immer noch zu sehen sind. Die Innenstadt gleicht immer noch einer Geisterstadt. Viele Einwohner haben nach dem Erdbeben die Stadt verlassen.
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Camelot Kathedrale
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Viele Shops wurden behelfsmässig in Schiffscontainer eingerichtet.
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Aussicht auf die Pegasus Bay
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Noch ein letzter Tag am Beach geniessen, bevors am Abend auf den 33-stündigen Heimflug über Los Angeles geht.

Fazit Neuseeland

Neuseeland ist ein wirkliches Naturparadies. Was man hier zu sehen bekommt ist atemberaubend und man kann sich kaum sattsehen von der bezaubernden Schönheit des Landes. Durch die geografische Isolation der Inseln hat sich hier ein einzigartiges Ökosystem entwickelt. Man findet hier Pflanzen und Tiere, welche nur hier anzutreffen sind. Speziell ist, dass es hier ursprünglich keine Landessäugetiere gab. Somit hatten die vielen Vogelarten, welche teils gar nicht fliegen können, keine natürlichen Feinde auf dem Boden. Leider wurden aber bereits mit der ersten Besiedlung diverse Tiere hierher verschleppt, wie zum Beispiel Ratten, Hasen, Wiesel, Igel, Hunde, Katzen oder der Possum von Australien. Diese Tiere haben den Bestand einiger Vögel leider schon bedrohlich dezimiert. Wie z.B. auch den des Kiwis, Neuseelands Nationalvogel. Es werden nun überall in den Nationalparks Fallen aufgestellt, um die Population der importierten Tiere wieder zu reduzieren und so die Vogelarten vor dem Aussterben zu schützen.
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Weka
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Takahe
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Viele Touristen fokusieren sich eher auf die Südinsel, wobei mir jetzt die Nordinsel genauso gefallen hat. 4 Wochen ist schon mindestens die Zeit, die man einrechnen muss, um beide Inseln zu bekunden, denn die Distanzen sind lang und die Strassen sehr kurvenreich. Ich habe in den 4 Wochen 4432 km zurückgelegt. Natürlich könnte man hier noch viel mehr Zeit verbringen, denn die echte Schönheit ist an den abgelegenen Plätzen in den Nationalparks zu finden und nicht an den offensichtlichen Orten auf den Touristenrouten, wo jeder mal schnell einen Foto-Stopp macht und dann gleich wieder weiter fährt. Ich hätte hier gerne noch ein paar weitere Orte gesehen und ein paar Wanderungen mehr gemacht, aber die Zeit war zu knapp oder der Weg dorthin war mir zu weit. Nichts desto trotz habe ich, nicht zuletzt wegen des schönen Wetters und den langen Tagen, meine Zeit hier gut ausnützen können und habe viel gesehen und erlebt. In den Hostels trifft man viele junge Reisende, mit denen man sich austauschen kann. Der grösste Anteil der Touristen kommt von Deutschland oder England. Mit den Inselbewohnern hatte ich einige Smalltalks. Oft erschienen sie mir aber etwas kurz angebunden. Vermutlich haben sie genug von den Touristen. Mit den Maori, welche im 14. Jahrhundert aus Polinesien hierher gezogen sind, haben sie sich offenbar gut arrangiert. Was sie aber zu stören scheint, ist die stetige Immigration, jedenfalls äusserten sich einige nicht gerade so Begeistert über die Besucher, welche dann einfach hier bleiben würden. Diese Haltung wunderte mich schon ein wenig. Vermutlich hat man bereits Vergessen, dass alle Leute hier vor nicht allzu langer Zeit eingewandert sind. Sie müssten nur mal zum Vergleich die Situation in Europa sehen, dann wären sie vermutlich schnell wieder zufrieden. Die Neuseeländer sind sehr naturverbunden und umweltbewusst. Das ermitteln sie einem auch gerne beim Besuch der Nationalparks. Den Courmet-Preis verdienen die Neuseeländer jedoch nicht. Ich empfand das Essen hier als etwas einfältig. In den grösseren Orten kann man auf asiatische oder indische Restaurants ausweichen. Auch das Angebot in den Läden war manchmal etwas dürftig.
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Die Entscheidung mit einem kleinen Mietauto zu reisen, war die Richtige. Es gäbe hier alternativ auch Reisebusse, jedoch bringen diese einem nur in die grösseren Orte. Mit dem eigenen Fahrzeug ist man jedoch flexibel und sieht auch die abgelegenen Sehenswürdigkeiten. Besonders spannend stelle ich mir das Reisen hier mit einem eigenen Minivan oder Zelt vor, denn es gibt viele tolle Plätze in der Natur zum Campieren, man muss nicht zwingend auf einen Campingplatz gehen zur Übernachtung.
Die Jahreszeit war auch optimal. Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, war ich oft völlig alleine, keine Menschenseele weit und breit. Das habe ich sehr genossen, wobei es zu zweit natürlich viel mehr Spass gemacht hätte. Jetzt wo sich die Sommerferien nähern und sich die Schauplätze immer mehr mit Touristen und einheimischen Urlauber füllen, mache ich mich wieder aus dem Staub. 🙂
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