Die Weiterreise von Hue nach Hoi An haben wir diesmal mit dem Bus gemacht. Für die 120 km brauchten wir glatte 4,5 Stunden. Die hätte man in der Zeit auch locker mit dem Motorrad zurücklegen können, aber die Strassenverhältnisse lassen kein schnelleres Reisetempo zu.
Meine Reise mit dem Zug ist somit in Hue beendet, ab jetzt geht es mit Flugzeug, Bus und Mietauto weiter. Insgesamt habe ich nun 13’755 km mit dem Zug zurückgelegt. Mit der Transsib 7865 km, in China 2646 km, in Japan 2044 km, in Vietnam 1200 km.
Der Zug von Hanoi nach Hue
Hoi An ist ein relativ kleines Städtchen in Zentral Vietnam. Wir sind hier in einem sog. Homestay zu Gast bei einer vietnamesischen Familie untergekommen. Die Familie war total herzlich und gab sich alle erdenkliche Mühe, damit sich ihre Gäste richtig wohl fühlen. Zum Frühstück gab es jeweils u.a. die von mir heiss begehrte vietnamesische Spezialität Pho, eine Nudelsuppe mit Rind- oder Hühnerfleisch. Eine weitere kulinarische Spezialität, die wir bestimmt mit nach Hause nehmen werden, ist der hiesige Eiskaffee mit Kondensmilch.
Family Camellia
Pho
Vietnamesischer Eis-Kaffee
Da es uns uns hier sehr gefiel und sich die Wettersituation in den nächsten paar Tagen auf Grund einem sich nähernden Typhoon bald ändern könnte, haben wir uns spontan entschlossen unseren Aufenthalt hier von 2 auf 4 Übernachtungen zu verlängern. Dies gab uns Gelegenheit, uns an dem nahe gelegenen Sandstrand zu entspannen, frische Kokosnüsse zu trinken und in die grossen Wellen zu springen.
Mit den von der Familie geliehenen Fahrrädern konnten wir auf einfache Weise die Gegend erkunden, so auch die Altstadt. Bei Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich die ehemalige Handelsstadt durch die unzähligen Lampione in ein glühendes Lichtermeer. Am Flussufer der Stadt reihen sich die Restaurants und Shops, welche teils mit lauter Musik dem Bedürfnis der Touristen nachzukommen versuchen, was sich nicht immer so ganz mit der feierlichen nächtlichen Stimmung vereinbaren lässt.
Hier haben wir auch die Gelegenheit genutzt und eine von einem Restaurant angebotene Cooking Class (Kochkurs) besucht. Wir haben innerhalb einer guten Stunde unser vegetarisches Mittagsmenü durch die Anweisungen und die Unterstützung des Kochs selbst gemacht. Es gab Frühlingsrollen, frittierter Tofu mit Lemongrass und Chili und gebratene Nudeln mit Gemüse. Das Essen hat uns hervorragend geschmeckt. Damit wir es zu hause nachkochen können, ist unser Koch noch einmal alles mit uns durchgegangen und liess uns nicht eher von dannen ziehen, bis wir die Rezepte auch ohne den Spickzettel aufsagen konnten.
Et voila!