In Peking hat es mir sehr gut gefallen. Man erlebt hier das traditionelle China, wie man es von den Bilder her kennt. Um mein Hotel zu finden musste ich mir zuerst von einem Tourist-Office die englische Adresse des Hotels auf Chinesisch übersetzen lassen. Ansonsten hat man keine Chance. So konnte ich nach verlassen der nächst gelegenen Metrostation immer wieder Leute nach dem Weg fragen. Die Leute sind hier extrem hilfsbereit, auch wenn man gegenseitig kein Wort versteht. Ich bin schon vor Monaten im Internet auf dieses Hotel gestossen, welches im traditionellen Stil gebaut und eingerichtet ist. Ich war also sehr gespannt. Es liegt im Stadtteil Dongsi. Dieses Viertel ist bestückt mit allerlei kleinen Strassenläden, Coiffeur Salons und Restaurants. Und das Hotel ist wirklich der Hammer. Es liegt versteckt in einer der zahlreichen schmalen Seitengassen. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als mich ein Beo bei der Eingangspforte mit “Ni Hao” begrüsste. Dass er nich gerade noch Hello Mr. Gartner krächtste, hätte mich nicht mehr gewundert 😉
Hier noch ein paar Impressionen von diesem Hotel. Dieses kann ich nur weiter empfehlen, das Personal ist super freundlich, das Essen ist sehr gut, und teuer ist es auch nicht.




In den vier Tagen hier habe ich mich weitgehend an die Touristenattraktionen begeben, hatte mir aber auch Zeit genommen einfach durch die Gassen und Parkanlagen zu gehen und Sachen zu entdecken. Hier hätte ich noch viel mehr Zeit verbringen können, denn es gibt so viel Interessantes zu sehen.




Wie man auf den Fotos unschwer erkennen mag, liegt in dieser Stadt ein unglaublicher Smog. Manchmal sah man keine paar hundert Meter weit. Sicherlich war da auch noch ein bisschen Dunst dabei, aber es ist schon bedenklich.

Eigentlich wäre schönes Wetter gewesen, aber die Sonne kommt nicht durch den Smog.

An das Essen mit Stäbchen habe ich mich bereits gewöhnt und die wichtigsten Knigge für China gelernt (wie z.B. die Stäbchen nach dem Essen nicht im Reis stecken lassen). Manchmal war ich mir auch nicht mehr ganz sicher was ich esse, geschmeckt hats aber immer. Die Chinesen haben für unser Verständnis eher schlechte Manieren. Es wird gedrängelt, geschubst und überholt beim Anstehen (das vor allem von Frauen) und immer wieder lautstark auf den Boden gespuckt (das vor allem von den Männern). Und beim Essen werden alle mögliche Laute von sich gegeben. 🙂
In der Parkanlage vom Himmelstempel versammeln sich die Leute und spielen Brettspiele, Singen, Tanzen oder machen Tai-Chi. Ein älterer Mann jonglierte mit Stoffringen. Weil ich ihm zuwinkte warf er mir aus einiger Distanz einen Ring zu, den ich spontan fing. Das hat ihm gefallen und er warf mir einen nach dem anderen zu. Und ich fing sie mit dem Kopf auf. Immer mehr schaulustige Chinesen versammelten sich um uns herum und applaudierten bei jedem gefangenen Ring. Am Schluss der Vorstellung war ich von einem Dutzend Chinesen umgeben und jeder wollte von mir ein Foto haben. Das waren ein riesen Gaudi.


Es passierte mir auch, dass ich von den Chinesen angesprochen wurde (nur Damen natürlich 😉 um mit mir als Sujet auf einem Foto zu posieren. Da kommt man sich als Europäer manchmal schon vor, als käme man von einem anderen Planeten.
Ein weiteres Highlight war die Chinesische Mauer, oder The Great Wall. Ich buchte einen Ausflug zu einem Abschnitt bei Jinshanling, welcher etwas weiter von Peking entfernt liegt und daher nicht so mit Touristen überlaufen ist. Die drei stunden Fahrt an diesen Ort sind es auf jeden Fall wert. Dort gibt es einen vor ca. 30 Jahren restaurierten Teil, sowie einen alten im 1570 restaurierten Teil der Mauer zu sehen. Erstellt wurde dieser Abschnitt 1368-1389 in der Ming Dynastie. Man konnte hier 3,5 h frei auf der Mauer herum wandern. Teilweise waren die Aufstiege ganz schön steil. Die Sicht war leider auch hier sehr eingeschränkt, jedoch gab es dem Ganzen einen etwas mystischen Touch. Das hat mir sehr gefallen.

Heute ist der 1. Oktober und Nationalfeiertag in China. Jetzt wo ich den Blog schreibe sitze ich gerade im Hochgeschwindigkeitszug nach Shanghai. Auf diese Fahrt habe ich mich auch schon lange gefreut. Dieser hochmoderne Zug donnert mit 300 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit von Peking nach Shanghai und legt die Strecke von über 1300 km in 4:48 h zurück. Irgendwie ist es wie in einem Flugzeug, das am Boden fährt. Auch die Einrichtung im Wagen, ist wie in einem solchen gebaut. Der Zug fährt pünktlich auf die Sekunde und beschleunigt so sanft, dass man die hohe Geschwindigkeit kaum mitbekommt. Da ist der TGV ein altmodisches Spielzeug dagegen.


Auf dem Weg nach Shanghai fahren wir immer wieder an Städten vorbei, bei denen neue Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden schiessen. Irgendwo müssen die 1.2 Mrd. Chinesen ja wohnen. Nanjing zum Beispiel hat einfach mal so 6,2 Milionen Einwohner.
