Hiroshima war meine nächste Station, wo ich drei Übernachtungen vorgesehen habe. Von Osaka nach Hiroshima reise ich innerhalb 90 min. mit dem Shinkansen, das ist der Hochgeschwindigkeitszug, welcher auf einer Hauptachse durch ganz Japan verkehrt und somit die grossen Städte miteinander verbindet. Dieser Zug schlägt nun alles bisher gesehene in Sachen Komfort und Sauberkeit. Er hält am Perron zentimetergenau an der markierten Stelle, so dass die Passagiere genau wissen, wo sie für welchen Wagen anstehen müssen. Im Zug nimmt man kaum Geräusche war, Handys werden auf lautlos gestellt und die komfortablen Sitze machen den Eindruck als würden sie zum ersten mal gebraucht. Es gibt offensichtlich auch hier eine 1. Klasse, die macht aber nicht viel Sinn, da hier die 2. Klasse unserer 1. Klasse entspricht bzw. sie übertrifft. Unsere SBB dürfte sich hier gerne mal inspirieren lassen, wie Bahnreisen auch noch sein könnte.
Auf Hiroshima wurde ja bekanntlich vor rund 70 Jahren die erste Atombombe abgeworfen. Ich habe hier das Friedensmuseum besucht. Dieses zeigt in eindrücklicher Art und Weise warum es soweit gekommen ist und welche Auswirkungen dies auf die Bevölkerung der ganzen Region mit sich gebracht hat. In der Ausstellung werden die historischen Zusammenhänge neutral erklärt, aber auch eine klare Botschaft für Weltfrieden und nuklearer Abrüstung vermittelt. Der Besuch diese Museums ist sehr informativ und hat mich sehr bewegt. Unweit daneben im Peace Memorial Park stehen die Überreste eines ehemaligen Fabrikgebäudes, über welchem die Bombe detornierte. Dieses Gebäude hat auf Grund der stabilen Bauweise einigermassen standgehalten, während alles Andere im Radius von 2 km dem Erdboden gleich gemacht wurde. Das Gebäude wurde seither als Mahnmal stehen gelassen.
Die Stadt hat aber noch viel anderes zu bieten. Hier ein paar Eindrücke:
Hiroshima Castle
In Japan stösst man immer wieder auf wunderschöne Gartenanlagen, wie hier der Sukkei-en Garten als Oase mitten in der Stadt. Im Teich schwimmen Koy-Fische und Wasserschildkröten. Hier findet man angenehme Ruhe. Allgemein ist es in Japan viel ruhiger und gesitteter als in China.
Unweit der Stadt befindet sich die Insel Miyajima. Dieser Ort ist bekannt durch den imposanten roten Torii (Tempeltor), welcher im Meer steht und bei Ebbe vollends aus dem Wasser ragt. Torii sind Shinto-Bauwerke und markieren den Eingang zum Schrein (Shinto-Tempel).
Zahme Rehe laufen hier im Dorf herum
Auf der Insel gibt es auch einen Berg. Hier habe ich mit deutschen Kollegen eine tolle Wanderung auf den Mt. Misen gemacht.
Anschliessend gabs Okonomiyaki – traditionelle Japanische Spezialität
Auf meiner Weiterfahrt nach Nagoya habe ich einen Aufenthalt in Onomichi eingeplant. Hier beginnt die 70km lange Überfahrt auf die östlich gelegene Insel Shikoku. Diese verläuft über lange Brücken zwischen kleinere vorgelagerte Inseln. Dieses Gebiet eignet sich gut für eine Velotour, da diese Überfahrt auch mit dem Fahrrad auf gut ausgebauten Radwegen zurück gelegt werden kann.
Hier konnte ich wieder mal einem meiner Hobbys frönen. 🙂